Eine Einzige grosse Republik

Rom, so Gibbon, war zu gross und zu zentralisiert. Man mag sich hier durchaus an Mitgliedländer der Europäischen Union erinnert fühlen, die in demütiger Hoffnung auf Zuwendungen aus den Strukturfonds darauf verzichten, sich unter Inkaufname des damit unvermeidlich verbundenen Risikos selber um ihre Zukunft zu kümmern. Dezentralisierung bewirkt, das politische Fehlentscheidungen zunächst nur einen Teil des Ganzen schädigen und andere Teile die Chance haben, such und das Ganze durch geeignete Massnahmen gegen ihre Folgen zu Schützen. Quelle: W. Streeck, ´Eine einzige grosse Republik. Was Europa vom Ende des Römischen Reichs lernen kann´, in NZZ Geschichte, 2017, nr. 11, S. 6)