Gesellschaftsbildung

Ein Europa der Staaten hat sich entwickelt. Aber ein Europa der Gesellschaften gibt es heute kaum. Städtepartnerschaften, europäisches Recht und binnenmarktbezogene Lobbyisten in Brüssel reichen nicht aus. Da Prozesse der Gesellschaftsbildung noch immer die erste Voraussetzung für eine dauerhafte Demokratie sind und da sie die erste und wichtigste Bedingung dafür sind, dass Regeln auch eingehalten werden, müssten kreative Formen EU-weiter Gesellschafftsbildung zum Programm werden um Europa vor den Widersprüchen seiner Demokratieinflation zu retten. Für europäische politische Parteien fehlt die wichtigste Grundlage: eine europäische Gesellschaft.( L. Kühnhardt, Neue Zürcher Zeitung, 25.2.2017).