Netzwerk Klosterlandschaft verbindet die Klöster und Gemeinschaften unterschiedlicher Konfessionen, die aktiv im Glaubensleben stehen,
Die ehemaligen Reichsabtei Corvey hat einen besonderen Stellenwert in der Klosterlandschaft Europas und Westfalens.
Ein Beispiel ist die Reichsabtei Corvey. Vor 1200 Jahren brach von dieser Stelle der christliche Glaube in die Länder des Nordens aus und gingen Reliquien in die Kirchen Europas.
Um 822 gründeten Benediktinermönche eine Ordensniederlassung in die Weseraue. Das Land stellte Kaiser Ludwig der Fromme zur Verfügung, der das Kloster mit Privilegien und weiterem Grundbesitz ausstattete.
Durch weit reichende Missionsarbeit, stetige Besitzvermehrung sowie die intensive Pflege von Wissenschaft und Kunst entwickelte sich Nova Corbeia – das Neue Corbie – in der Folgezeit zu einem geistigen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum, das weit über die Region hinaus strahlte. Seit der Überführung der Reliquien des hl. Vitus (836) war Corvey zudem ein bedeutender Wallfahrtsort.
Ausgelöst durch Misswirtschaft, Kriege und den Verfall klösterlicher Sitten setzte jedoch gegen Ende des 10. Jahrhunderts ein kontinuierlicher Niedergang ein – daran änderte auch die Erhebung zur Fürstabtei (1220) nichts.
Im 30jährigen Krieg wurde das Kloster bis auf das karolingische Westwerk weitgehend zerstört. Beim Wiederaufbau entstanden ab 1667 die barocke Anlage, die in Ausmaß und Gestaltung eher einem Schloss glich, und die im gleichen Stil errichtete Abteikirche mit ihrer prächtigen Innenausstattung.
Seit 1792 Fürstbistum, wurde Corvey im Zuge der Säkularisation (1803) ein weltliches Fürstentum, dessen Territorium 1840, nach mehreren Herrschaftswechseln, an das Fürstliche Haus von Ratibor und Corvey fiel.
Das karolingische Westwerk und die ehemalige Abtei sind als jetzt Baudenkmal und Museum. (Weitere Informationen: http://klosterlandschaft-owl.de).