Im Mittelalter wid jedes hohe Fest als Hochzeit bezeichnet. Hochzeiten sind demnach nicht nur Eheschließungen, sondern auch Krönungen, Fürstentage, Taufen, Begräbnisse, Osterfeiern, Heiligenfeste, Eintritte in ein Kloster, Festen des Kirchenjahres oder Sterbetage.
Über die Feste der Ottonen gibt es zeitgenössische Chronisten (u.a. Widukind von Corvey, Thietmar von Merseburg und Hrotsvit von Gandersheim).
Köningskrönungen fanden bis spät im Mittelalter statt in der Aachener Pfalzkapelle. Nach Quedlinburg kamen die Ottonen regelmäßig um anderen Hochzeiten zu feiern.
Bei der Etablierung Quedlinburgs als Herrschaftszentrum spielten die Festen eine große Rolle. Unter Heinrich I. (c. 876-936), der erste ottonische König, entstand die Tradition, dieses Fest in Quedlinburg zu begehen.
Heinrich bestimmte Quedlinburg zum zentralen Stützpunkt seiner Herrschaft und zum Ort seiner Grablege. Seine Witwe Mathilde (894-968) gründete hier 936 ein Damenstift um seines Seelenheil zu widmen.
Otto I. (912-973) unterstellte das dem heiligen St. Servatius geweihte Stift der zuständigkeit der deutschen Könige.
Damit war in Quedlinburg ein ottonischer Gedächtnisort geschaffen worden, dessen Besuch, Würdigung und Feste zu den Pflichten eines jeden nachfolgenden Herrschers zählte.
Für das ansehen des Herrschers waren Herkunft und Auftreten seiner Ehefrau von großer Bedeutung, die Frauen waren Repräsentatinnen der ottonischen Königsmacht.
Eheschließungen waren wichtige Feste und mit der Hochzeit mit der angelsächsischen Prinzessin Edgitha (910-946) 929 in Quedlinburg, beginnt die Reihe der ottonischen Ehefrauen aus anderer Länder.
Die glanzvollen eheschließung zwischen die Nichte des byzantinischen Kaisers Johannes Tzimiskes und Otto II. (955-983) brachte auch den Austausch von Kunstgegenständen mit sich. (Quelle und weitere Informationen: www.domschatzquedlinburg.de).