Bischof Bernward von Hildesheim (c. 960-1022) war einer der bedeutendsten Bischöfe und Politiker der Ottonenzeit (10.-11. Jhr.). Kaiser Otto II. begründete im Jahr 962 das Kaisertum neu und noch ziemlich jung wurde Bernward bei den Kaiser und der Kaiserin Theophanu eingeführt.
Es war under Heinrich I schon üblich sein Reich als ostfränkisches Reich, regnum oriëntale, gegenüber regnum occidentale zu bezeichnen (Der Vertrag von Verdun im Jahr 1843 und die Entwicklungen seither verteilten das Karolingische Reich).
Seit 962 war das Ostreich also zum Imperium erhöht, aber zugleich war Otto noch immer rex Francorum und Langobardorum (seit der Eroberung des langobardischen Königreichs im Jahre 951). Nach dem Tod von Otto II. im Jahr 983, berief Kaiserin Theophanu Bernward zum Erzieher ihres Sohnes Otto III. (980-1002).
Am 15. Januar 993 wurde Bernward zum Bischof von Hildesheim geweiht. Otto III. wurde 996 zum Kaiser gekrönt und er propagierte die Pläne Ottos III., der an das antike Rom, aber auch an Karl den Großen anknüpfend ein christliches Kaiserreich gestalten wollte.
Bernward hat seither nicht nur die internationale Politik geprägt, sondern auch die Kunst. Eine erstaunliche Zahl Kunstwerke ist erhalten geblieben, die der Bischof selbst in Auftrag gegeben hat.
Das Kloster Sankt Michael, die Michaeliskirche, der Bronzetür des Domes und der Bronzesäule sind noch immer zu besichtigen. Nichts menschliches war ihm aber fremd und eine Auseinandersetzung mit der Kaiserschwester Sophia, Äbtissin von Gandersheim, sollte immer wieder Bischöfe, Papst und Kaiser beschäftigen.
(Quelle: H.J. Schuffels, ‘Bernward Bischof von Hildesheim. Eine biographische Skizze’ in M. Brandt, A. Eggebrecht (Red.), Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen, Mainz 1993).