Das Danewerk

Der skandinavische Norden ist ziemlich spät christianisiert worden, im 10. Und 11. Jahrhundert. Die Kirche wurde das entscheidende Bindeglied zwischen den Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen seit dem Zerfall des dänischen Großreiches (1047).

Die Kirche hat mit der Gründung von Bistümern zur inneren Konsolidierung dieser Länder und zur Überwindung der Gegensätze in ihnen wesentlich Beigetragen.

Die Erhebung des Bistums Lund zum Erzbistum der skandinavischen Kirche in 1103/1104 wurden herbeigeführt durch die Romreise des dänischen Königs in 1095, nicht zufällig am Anfang der das ganze Abendland erfassende Kreuzzugsbewegung.

Die Bestrebungen zur Verselbständigung der norwegischen Kirche gegenüber der dänischen Hegemonie hatten mit der Errichtung des Erzbistums Nidaros-Drontheim (Trondheim) im Jahr 1153 vollen Erfolg.

Auch Schweden emanzipierte sich kirchenpolitisch von der dänischen Vorherrschaft und 1164 wurde das Bistum Uppsala zum Erzbistum erhoben.

Die innere Konsolidierung der Königreiche schritt voran durch die Kirche, den entscheidenden Integrationsfaktor.

Mit der Errichtung der Kirchenprovinzen Lund, Nidaros-Drontheim und Uppsala wurde das Ziel, die kirchlichen mit den politischen Grenzen in Einklang zu bringen erreicht. Die Königreiche erlebten immerhin Thronkämpfe und Perioden vonUnruhe.

Der Feind kam aus Germanien. Die lange Befestigungsanlage im Süden, das Danewerk, verlief über 30 Kilometer zwischen Hollingstedt im Westen nach Schleswig im Osten.

Damit konnte die jütländische Halbinsel gesichert werden. Die letzte Renovierung dieser Befestigungsanlage stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts.

Die Anlage besteht aus vier, möglicherweise aus fünf Wallphasen. Die älteste besteht aus einem Erdwall mit einem davor liegenden Wallgraben. Darüber wurde eine Mauer aus sorgfältig abgestochenen Grassoden samt einer Toranlage errichtet. Diese Sodenmauer muss schon um 500 n. Chr. datiert werden.

Die darunter liegenden ältesten Teile müssen daher deutlich älter sein um das Süden gegen Germaniens Bewohner absichern.

Die Römer bauten den Limes oder in Schottland die Hadrianswall (Vallum Aelium) und die „Antoninuswall (Vallum Antonini), die  Dänen das Danewerk (Quelle: E. Boshof, Europa im 12. Jahrhundert. Auf dem Weg in die Moderne (Stuttgart 2007).